Was unsere Patienten sagen
Wie wichtig ist Vitamin D bei Kinderwunsch?
Schon seit längerem ist ein möglicher Einfluss einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D auf den Ausgang einer In Vitro Fertilisation bekannt. Viele Studien weisen darauf hin, dass Vitamin D bei IVF hilfreich sein kann.Vitamin D ist wichtig für die Knochen, das ist bekannt. Sonneneinstrahlung hilft dabei, ausreichende Mengen zu synthetisieren. Doch in unseren Breitengraden ist eine Mangelversorgung mit Vitamin D recht häufig. In den Wintermonaten sind die maßgeblich für die Produktion notwendigen Sonnenstunden selten und die Sonnenstrahlen zu schwach. Studien belegen, dass in unserer Gegend bis zu 60% der Erwachsenen unterversorgt sind. Aber nicht nur die Knochen sind betroffen. Viele aktuelle Studien geben Anlass zur Annahme, dass die Unterversorgung mit Vitamin D neben bestimmten Krebserkrankungen auch das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Auch die Fruchtbarkeit scheint betroffen zu sein: laut zahlreichen Studien setzt sich nun immer mehr die Auffassung durch, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D für die Fruchtbarkeit von Bedeutung ist. Hier scheint möglicherweise ein direkter Zusammenhang mit den Blutspiegeln des Vitamin D zu bestehen.Kurz gesagt: Frauen mit höheren Vitamin D Werten im Blut werden diesen Studien zu Folge rascher schwanger als Frauen mit grenzwertig niederen oder zu niederen Werten. Dies gilt sowohl für die natürliche Empfängnis als auch für die IVF und ICSI. Bei letzterer Behandlung kann die Schwangerschaftsrate durch Vitamin D-Gaben auf das bis zu vier-fache erhöht werden.Die Erklärung ist einfach die Annahme, dass die Aufnahmefähigkeit der Gebärmutter-Schleimhaut durch das Vitamin positiv beeinflusst wird. Aus diesem Grunde achten wir an unserem Institut schon lange auf normale Blutwerte des Vitamin D bei unseren Patientinnen und stellen diese mit entsprechenden Präparaten auf eher höhere Werte ein.Ein ganz neuer Lichtblick zeigt sich in Tierversuchen: Myome, also gutartige Unregelmäßigkeiten und Wucherungen der Gebärmutter-Muskulatur können durch Vitamin D in ihrem Wachstum gehemmt oder sogar zum Schrumpfen gebracht werden.Studien am Menschen stehen noch aus, doch es ergibt sich die Hoffnung, dass hier unseren Patientinnen mit Myomen endlich geholfen werden kann: denn sogar kleine Myome können die Durchblutung und somit die Einnistung in der Gebärmutter behindern. Größere Myome können hingegen auch Fehlgeburten verursachen oder die Schwangerschaft stören und mussten bisher vor einer Kinderwunsch-Behandlung meist operativ entfernt werden.Hoffnung für Männer ohne Spermien
Dies nennt man „Azoospermie“. Hier wiederum unterscheidet man zwischen „Verschluss - Azoospermie“ (also wenn ein Verschluss der ableitenden Samenwege aus dem Hoden besteht, sei es von Natur aus als Fehlbildung oder nach durchgemachten Entzündungen und schließlich durch Samenleiter-Unterbindung, selbst gewählt und später vielleicht bereut), oder einer „Produktions - Azoospermie“, also wenn im Hoden keine Spermien produziert werden.Sehr leicht kann man zwischen beiden Formen mit Hilfe eines Hormonstatus unterscheiden, denn beim Fehlen jeglicher Samenproduktion verhalten sich die männlichen Hormone ähnlich jenen einer Frau nach dem Wechsel (das Hypophysen - Hormon FSH ist unter anderem deutlich erhöht).Während die Verschluss - Azoospermie bei Kinderwunsch für uns fast nie ein Problem darstellt (man macht eine Hodenpunktion zur Spermiengewinnung und findet fast immer brauchbare Spermien für die ICSI, also der Injektion von Spermien in die inzwischen entnommenen Eizellen der Partnerin zur Befruchtung), ist die Produktions - Azoospermie ein großes Problem, an dem bereits seit fast 20 Jahren intensiv vorwiegend im Labor und in Tierversuchen geforscht wird. Die Ursachen eines gravierenden Produktions - Mangels sind nämlich mannigfaltig und umfassen genetische und angeborene Gründe, entzündliche Erkrankungen (zum Beispiel Mumps, als immer noch relativ häufige Ursache) und Schädigungen durch zellgiftige Substanzen, z. B. Chemotherapien. Hier gibt es allerdings die gute Möglichkeit der Kryo - Konservierung von Spermien oder Hodengewebe vor solch einer Therapie.Selbstverständlich bieten wir am WIF diese Möglichkeit an und haben daher immer wieder Patienten, die sich Spermien oder Hodengewebe einfrieren lassen. Auch bei Knaben, welche sich einer Krebstherapie durch Chemo oder Strahlen unterziehen müssen, würden wir das rechtzeitige Einfrieren von Hodengewebe vor solch einer Therapie empfehlen; hier wäre die Information der Eltern wichtig, dass es diese Möglichkeiten gibt.Nach neuesten Forschungen hält sich das eingefrorene Gewebe über Jahre und Jahrzehnte und es wurde sowohl im Tierversuch als auch beim Menschen solches Gewebe erfolgreich wieder eingesetzt (re-implantiert) mit wieder einsetzender Spermien - Produktion. Das Einsetzen kann direkt in den Hoden erfolgen oder unter die Haut, z. B. am Unterarm. Durch Punktion können dann einige wenige Spermien gewonnen werden, die wiederum für eine künstliche Befruchtung von Eizellen der Partnerin geeignet sind.Andere Versuche, wie Vorstufen von Spermien (so genannte Spermatiden) in Eizellen zu injizieren um so zur Nachkommenschaft zu verhelfen sind, muss man leider sagen, kläglich gescheitert - es gibt weltweit kaum erfolgreiche Behandlungen. Ebenso gescheitert sind bis jetzt Versuche künstliche Spermien zu erzeugen. Der theoretische Ansatz wäre ja nicht schlecht: man müsste nur den doppelten Chromosomensatz einer Körperzelle halbieren können, um eine Geschlechtszelle zu erzeugen (so genannte Haploidisierung).Man versuchte dazu eine Technik, welche dem Klonen sehr ähnlich ist, nämlich die Aufteilung einer somatischen Zelle, also Körperzelle in einer entkernten Spender-Eizelle. Diese Technik ist jedoch weltweit in den meisten Ländern verboten und hat dort wo sie versucht wurde nicht wirklich gut funktioniert: die Chromosomen ließen sich nie ganz genau und regelmäßig aufspalten und somit waren diese Experimente Geschichte.Wir am WIF raten in solchen Fällen „wo gar nichts mehr geht“ zur Insemination mit Fremdsamen, welche wir in Zusammenarbeit mit seriösen Spendern und einer renommierten Samenbank durchführen. Doch die Entscheidung dazu obliegt ganz dem Paar und ist oft nicht leicht. Deshalb bieten wir auch vor solch einem Schritt eine psychologische Beratung an.Sehr geehrte Frau Dr. Fischelmaier!
Kurz Zusammengefasst:Nach einer durchwachsenen Schwangerschaft - welche übrigends wirklich toll von Prof. H betreut wurde (herzlichen Dank nochmal für Ihre Empfehlung - er war/ist genau der richtige) - sind unsere Jungs am 10. Juni (35+6 ssw) zur Welt gekommen.Bernd: 47cm 2320g und Simon: 48cm 2470gAlso ich habe wie versprochen auf meine zwei Blastozysten aufgepasst, wir hoffen sehr das unsere vier, welche noch auf Eis liegen, weiterhin gut versorgt werden. Wir denken jedenfall auch an die vier. Mal schauen was die Zukunft uns noch bringt.Alles was ich sonst noch sagen kann - DANKE!Wir haben uns wirklich gut aufgehoben gefühlt - wohl mit ein Grund warum dieses mal doch alles anders war. Und auch wenn Zwillinge doch anstrengend sind (jaja wir haben wohl ihre wahrnung nicht genügend ernst genommen ;-) würden wir nichts anderes machen.In diesem sinne - schönes Wochenende. Ich werd mal versuchen etwas schlaf zu bekommen.Fam. F
Kinderwunsch & Eileiterschwangerschaft
Im Idealfall entwickelt sich die Schwangerschaft in der Gebärmutter. Ist dies nicht der Fall, spricht man von einer extrauterinen Schwangerschaft. Die häufigste Einnistung der Eizelle außerhalb der Gebärmutter findet im Eileiter statt. Welche Risikofaktoren vermehrt zu einer solchen Eileiterschwangerschaft führen, wie man sie fest stellt und was sonst noch wichtig ist, erfahren Sie in dieser Podcast-Episode mit Priv. Doz. DDr. Michael Feichtinger und Mag. Julia Ecker.Endometriose
Endometriose ist eine chronische Erkrankung bei der betroffene Frauen unter starken zyklusabhängigen Schmerzen leiden und die bis zu 40% aller unfruchtbaren Frauen betrifft. Oft müssen Patientinnen, die an Endometriose leiden, die künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen um ihren ersehnten Kinderwunsch erfüllen zu können. Die bisherigen Daten zur Kinderwunschbehandlung bei Endometriose sind aber widersprüchlich, jedoch wurden bei Endometriosepatientinnen im Rahmen einer künstlichen Befruchtung weniger Eizellen gewonnen als bei Kontrollpatientinnen.Eine neue Studie (Springer Link zur Studie), in der ich mehr als 2500 kinderlose Paare mit über 8000 Behandlungszyklen untersuchte, ist die umfassendste Studie, die sich bisher mit Endometriosepatientinnen in der Kinderwunschbehandlung befasst hat und gleichzeitig die erste Studie, die sich die kumulative Schwangerschaftsrate (Lebendgeburt nach wiederholten künstlichen Befruchtungen) bei Endometriose angesehen hat. Es konnte gezeigt werden, dass die Endometriose den Ausgang einer Kinderwunschbehandlung nicht negativ beeinflusst. Die Ergebnisse sind sehr ermutigend für kinderlose Endometriosepatientinnen. Patientinnen mit Endometriose hatten wie erwartet zwar weniger Eizellen nach einer IVF Stimulation, jedoch war die kumulative „Baby-Take-Home-Rate“ nicht reduziert verglichen mit Frauen ohne Endometriose.Diese Daten zeigen, dass Patientinnen mit Endometriose genauso wie anderen Frauen zum „Single Embryo Transfer“ und anschließenden Kryozyklen, also dem Transfer von überzähligen gefrorenen Embryonen geraten werden kann, um so die Zahl an schwangeren Patientinnen zu maximieren und die geburtshilflichen Komplikationen zu minimieren.Lesen Sie mehr

Kryokonservierung von Spermien
Kann der Partner aus beruflichen oder anderen Gründen während der aktiven Kinderwunschbehandlung nicht anwesend sein, besteht die Möglichkeit, Spermien einzufrieren. Wenn erforderlich, können diese dann aufgetaut und zur Befruchtung der Eizellen verwendet werden.
Patienten, bei denen infolge einer Krebserkrankung eine aggressive Therapie geplant ist, sollten über fertilitätserhaltende Maßnahmen informiert und aufgeklärt werden. Eine Strahlen- und/oder eine Chemotherapie können möglicherweise zu einer dauerhaft eingeschränkten Fruchtbarkeit führen, weshalb vor Beginn einer solchen Therapie die Kryokonservierung des Samens zur eventuell späteren Erfüllung eines Kinderwunsches überlegt werden sollte.