Übersicht
Genetische Faktoren können bei bis zu 25% aller Fälle von männlicher Unfruchtbarkeit nachgewiesen werden und können einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Kinderwunsch-Behandlung haben.
Bei etwa 70% der Kinderwunschpaare stellt ein reduzierter Samenbefund ein Faktor der ungewollten Kinderlosigkeit dar. Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit sind vielfältig, zum Beispiel spielen Lebenswandel und Ernährung eine wichtige Rolle, aber auch genetische Faktoren können die Samenqualität entscheidend beeinflussen.
Mit dem FERTIFATE MALE Test werden die beiden häufigsten genetischen Ursachen für männliche Unfruchtbarkeit analysiert. Zum einen wird ein sogenanntes Karyogramm erstellt, womit Veränderungen in den Chromosomen erkannt werden können. Etwa 15% aller Männer mit Azoospermie oder schwerer Oligozoospermie zeigen chromosomale Anomalien, welche damit zu den häufigsten genetischen Veränderungen bei männlicher Unfruchtbarkeit zählen.
Neben chromosomalen Veränderungen können auch Verluste bestimmter genetischer Regionen auf dem Y-Chromosom für männliche Unfruchtbarkeit verantwortlich sein. Diese Bereiche werden als AZF-Region (Azoospermie Faktor) bezeichnet und sind essenziell für die Spermatogenese (männliche Keimzellreifung). Im zweiten Teil des Testes wird die Analyse dieser AZF-Regionen auf dem Y-Chromosom durchgeführt, welche bei bis zu 10% aller Patienten mit Azoospermie als Ursache gefunden werden.
Vorteile
Durch die Analyse der häufigsten genetischen Ursachen für männliche Unfruchtbarkeit können betroffene Männer nicht nur die Gründe der eingeschränkten Samenqualität erfahren und somit eine Erklärung bekommen, sondern es kann auch ganz individuell mit dem Arzt entschieden werden, welche Konsequenzen dieser Befund für einen Kinderwunsch hat.
Zum Beispiel kann bei chromosomalen Veränderungen eine Präimplantationsdiagnostik bei künstlicher Befruchtung durchgeführt werden, um die Embryonen zu selektieren, welche genetisch unauffällig sind. Bei Verlusten einzelner AZF-Regionen können unter Umständen mittels einer Hodenpunktion Samenzellen gewonnen werden. Die Chancen, mit einer Hodenpunktion Samenzellen zu gewinnen, können je nach Art des Verlustes von AZF-Regionen individuell abgeschätzt werden.
Somit können die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft deutlich erhöht werden.
Indikation
Wir empfehlen die FERTIFATE MALE Analyse allen Männern mit stark eingeschränktem Spermiogramm sowie bei männlicher Unfruchtbarkeit ohne ersichtlichen Grund.
Workflow
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1. Blutabnahme -
2. DNA Analyse -
3. Befund -
4. Befundbesprechung
Die Untersuchung dauert etwa zwei bis drei Wochen von der Blutentnahme bis zum fertigen Befund.