Was unsere Patienten sagen
Fortbildungsveranstaltung zum Thema Kinderwunschabklärung
Am 10.10.2019 hat Labors.at das WIF zu einer Fortbildungsveranstaltung für Kolleginnen und Kollegen sowie Interessenten eingeladen. Dabei ging es um das Thema „Methoden der Kinderwunschabklärung für Mann und Frau“. Neben meinem Vortrag „Kinderwunschabklärung – State of the art und Zukunftsperspektiven“, hat mein Kollege und Urologe Priv.-Doz. Dr. Markus Margreiter über „Andrologische Abklärung und Therapie beim Mann“ vorgetragen.

- Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Markus Margreiter, Urologe - Abklärung und Therapie der Männlichen Unfruchtbarkeit (pdf)
- Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger - Abklärung Kinderwunsch bei der Frau (pdf)
Pestizide haben negativen Effekt auf Fruchtbarkeit
Eine kürzlich an der BOKU Wien durchgeführte Studie konnte eine Vielfalt an Pestiziden in Ostösterreich feststellen, wie der ORF berichtet. Die Studie, die im Auftrag der Organisation „Enkeltaugliches Österreich“ durchgeführt wurde, zeigt eine weite Verbreitung der Pestizide. Die Autoren warnen vor möglichen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.Besonders besorgniserregend ist hierbei der Einfluss auf die menschliche Fruchtbarkeit. Mehrere Studien konnten bereits einen negativen Einfluss von Obst und Gemüse mit höherem Pestizidanteil auf die männliche und weibliche Fruchtbarkeit nachweisen. So hatten Frauen, welche sich mit Nahrungsmitteln mit niedrigerem Pestizidgehalt ernährten (z.B. aus biologischer Landwirtschaft) eine mehr als 25% höhere Chance auf eine Schwangerschaft als Frauen, die regelmäßig mit Pestiziden belastete Nahrungsmittel zu sich nahmen.Auch bei Männern wirkten sich laut Studien höhere Pestizidbelastungen direkt auf die Samenqualität und somit die männliche Fruchtbarkeit aus. Außerdem gibt Feichtinger zu bedenken, dass etliche Spritzmittel zwar nur noch in niedriger Konzentration gespritzt werden dürfen, sich allerdings über die Jahre in der Umwelt ansammeln und nachweisbar sind.Eine französische Studie konnte feststellen, dass bei höherer Belastung durch Spritzmittel sowohl die Dauer, bis sich eine Schwangerschaft eingestellt hat deutlich erhöht war, als auch einige der Pestizide sogar in der Nabelschnur der Neugeborenen nachgewiesen werden konnten. Gerade deshalb müssen wir besonders auf ein „Enkeltaugliches Österreich“ achten – weil sich der Umgang mit Spritzmitteln sowohl auf die Gesundheit als auch auf die Zeugung und damit Existenz der nächsten Generation auswirken kann.CHEVRIER, C., WAREMBOURG, C., GAUDREAU, E., MONFORT, C., LE BLANC, A., GULDNER, L. & CORDIER, S. 2013. Organochlorine pesticides, polychlorinated biphenyls, seafood consumption, and time-to-pregnancy. Epidemiology, 24, 251-60.CHIU, Y. H., WILLIAMS, P. L., GILLMAN, M. W., GASKINS, A. J., MINGUEZ-ALARCON, L., SOUTER, I., TOTH, T. L., FORD, J. B., HAUSER, R., CHAVARRO, J. E. & TEAM, E. S. 2018. Association Between Pesticide Residue Intake From Consumption of Fruits and Vegetables and Pregnancy Outcomes Among Women Undergoing Infertility Treatment With Assisted Reproductive Technology. JAMA Intern Med, 178, 17-26
Corona-Impfung und Kinderwunsch
In vielen Ländern wurde mit dem Impfen gegen COVID-19 schon begonnen. Auch in Österreich ist das Impfprogramm schon angelaufen. Was müssen Paare mit Kinderwunsch beachten?Die Impfung gegen Corona ist ein Durchbruch in der Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. Nur durch eine hohe Durchimpfungsrate kann eine sogenannte Herdenimmunität erreicht werden und somit auch ein Schutz für ungeimpfte Mitmenschen gewährleistet werden.Wie sieht es jedoch bei Frauen aus, welche demnächst schwanger werden wollen bzw. schon schwanger sind? Sollen sie sich impfen lassen?„Es gibt bisher keinerlei Hinweise, dass sich eine Corona-Impfung negativ auf die Fruchtbarkeit oder die Schwangerschaft auswirkt. Die internationalen Fachgesellschaften haben ihre Empfehlungen überarbeitet und empfehlen deshalb seit kurzem die Impfung auch für Frauen mit Kinderwunsch“ erklärt Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger, ärztlicher Leiter des Wunschbaby Institut Feichtinger in Wien.„Wir bekommen derzeit viele Fragen von Paaren, die demnächst ihren Kinderwunsch erfüllen möchten. Sie sind unsicher, ob sie sich gegen Corona impfen sollten,“ so der Kinderwunschexperte weiter. Aufgrund der Gefahr einer COVID Erkrankung in der Schwangerschaft überwiegen jedenfalls die Vorteile einer Impfung.„Wir empfehlen auch den männlichen Partnern sich grundsätzlich impfen zu lassen, denn somit schützen sie auch ihre schwangere Partnerin und können sie nicht mit dem gefährlichen Virus in der Schwangerschaft anstecken,“ erklärt Feichtinger die Vorteile einer Corona Impfung. „Frauen, die sich impfen lassen wollen, wird hingegen empfohlen, sich vor einer Schwangerschaft impfen zu lassen. Selbst in der Schwangerschaft sollten Frauen mit hohem Risiko einer Infektion geimpft werden,“ sagt Feichtinger. Entsprechende Empfehlungen wurden vom Royal College of Obstetrics and Gynecology für Großbritannien und dem Center for Disease Control in den USA verfasst, wo bereits breitflächig geimpft wird. „Schwangere Frauen, die sich momentan nicht impfen lassen können, profitieren besonders von der „Herdenimmunität“. Wir hoffen deshalb auf eine möglichst hohe Durchimpfungsrate, um so auch ungeborene Kinder indirekt vor den Folgen einer mütterlichen Corona-Infektion zu schützen“Abschließend betont Feichtinger noch: „Sollte sich jedoch eine Frau impfen lassen, die unwissentlich schwanger ist, hat dies laut momentanem Wissensstand keine Auswirkungen auf das ungeborene Kind.“Quellen:- https://www.rcog.org.uk/en/guidelines-research-services/guidelines/coronavirus-pregnancy/covid-19-virus-infection-and-pregnancy/#vaccines
- https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/950113/jcvi-advice-on-priority-groups-for-covid-19-vaccination-30-dec-2020-revised.pdf
- https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/vaccines/recommendations/pregnancy.html
Sex während der Kinderwunschbehandlung, ein Risiko?
Sobald sich Paare einer Kinderwunschbehandlung unterziehen, verliert der Geschlechtsverkehr seine biologische Funktion für Nachwuchs zu sorgen. Zumeist haben betroffene Paare schon längere Zeit gezielten, zum Eisprung stattfindenden Geschlechtsverkehr hinter sich worunter die Beziehung und die Erotik oft leidet. Häufig stellen mir Paare besorgt die Frage, ob Geschlechtsverkehr während einer Kinderwunschbehandlung erlaubt sei. Tatsächlich ist Sex nicht nur erlaubt, sondern mitunter sogar förderlich um eine Schwangerschaft auch nach Insemination oder künstlicher Befruchtung zu unterstützen. Die Ängste sind hierbei vielfältig: durch Geschlechtsverkehr könnten Bakterien übertragen werden, Eibläschen könnten springen, mehrere Eizellen könnten sich Befruchten beziehungsweise die Einnistung könnte gestört werden. Mehrere Studien haben den Einfluss von Geschlechtsverkehr während einer Kinderwunschbehandlung untersucht, ein negativer Einfluss konnte hierbei nicht festgestellt werden, im Gegenteil! Einzelne Studien konnten sogar eine erhöhte Einnistungswahrscheinlichkeit feststellen, wenn das Paar rund um den Embryotransfer Sex hatte.Somit ist Geschlechtsverkehr im Rahmen der Kinderwunschbehandlung völlig unbedenklich, allerdings: Eine Kinderwunschbehandlung kann sich sowohl körperlich als auch psychisch auf beide Partner auswirken. Während manche Paare über ein unverändertes oder gar erhöhtes Lustempfinden berichten, haben viele Paare keine Lust auf Sex. Jeder muss deshalb für sich herausfinden, ob Geschlechtsverkehr während dieser besonderen Zeit als angenehm empfunden wird, Stress reduziert und die Beziehung fördert oder eher das Gegenteil bewirkt.Optimierung der Empfängnischancen: Verhaltensweisen nach dem Geschlechtsverkehr
Ein Thema, das immer wieder bei Paaren mit Kinderwunsch aufkommt, betrifft das Verhalten unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr: Sollte die Frau liegen bleiben, und wenn ja, wie lange? Und wann ist es wieder angebracht, auf das WC zu gehen, ohne die Chancen auf eine Schwangerschaft zu verringern?Es herrscht die weit verbreitete Annahme, dass Frauen nach dem Geschlechtsverkehr eine Weile liegen bleiben sollten, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. Die Theorie dahinter ist einfach: Durch das Liegenbleiben könnte man die Schwerkraft nutzen, um den Spermien den Weg zur Eizelle zu erleichtern.Studien zu diesem Thema liefern gemischte Ergebnisse. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Liegenbleiben für etwa 15 bis 20 Minuten die Chancen einer erfolgreichen Befruchtung leicht erhöhen kann. Es wird angenommen, dass dieser Zeitraum ausreichend ist, um den Spermien genug Zeit zu geben, den Zervixschleim zu durchqueren und in Richtung der Eizelle zu schwimmen.Bezüglich des Zeitpunkts des Toilettengangs nach dem Geschlechtsverkehr gibt es ebenfalls Unsicherheiten. Viele Frauen befürchten, dass ein zu früher Toilettengang die Spermien "ausspülen" und somit die Empfängnischancen verringern könnte. Experten wie ich versichern jedoch, dass dieser Vorgang die Spermien, die bereits ihren Weg in den Zervixkanal gefunden haben, nicht negativ beeinflusst. Der Großteil der Spermien, die für die Befruchtung in Frage kommen, erreicht diesen innerhalb von Minuten nach der Ejakulation. Ein Gang auf das WC unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr beeinträchtigt daher in der Regel nicht die Befruchtungschancen.Basierend auf der aktuellen wissenschaftlichen Literatur und meiner Erfahrung in der Reproduktionsmedizin empfehle ich Paaren mit Kinderwunsch folgendes Vorgehen:- Nach dem Geschlechtsverkehr kann es förderlich sein, wenn die Frau für etwa 15 bis 20 Minuten liegen bleibt. Dies ist jedoch keine strikte Voraussetzung für eine erfolgreiche Empfängnis.- Der Gang auf das WC nach dem Geschlechtsverkehr sollte nicht unnötig hinausgezögert werden, vor allem wenn ein Bedürfnis besteht. Hygiene ist ebenso ein wichtiger Aspekt der reproduktiven Gesundheit. Abschließend lässt sich sagen, dass es einige einfache Verhaltensweisen gibt, die möglicherweise die Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern können. Wichtig ist jedoch, dass Paare sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Reproduktion ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Neben den oben genannten Empfehlungen ist es essenziell, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, Stress zu minimieren und bei Bedarf professionelle Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.Lesen Sie mehr

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Gynäkologie und Geburtshilfe haben in der traditionellen chinesischen Medizin, kurz TCM, eine lange Tradition.
Sterilität und ihre Behandlung waren ein wichtiges Thema in der chinesischen Gesellschaft – das ist auch der Grund, warum es zu diesem Problem schon sehr früh Überlieferungen gibt: „Wenn der DU Meridian krank ist, kann die Frau nicht empfangen“ – wusste Huang Di Nei Jing bereits 2000 v. Chr.
TCM ist eine Kombination aus Akupunktur, Pharmako-Phytotherapie, Diätik, Manualtherapie und Körperübungen wie Qi Gong und Tai Qi. Es ist die älteste ununterbrochen tradierte Heilmethode, mit der weltweit die meisten Menschen über den längsten Zeitraum hinweg Heilung erfahren haben.
TCM-Wissen findet erfolgreich Anwendung in der Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches. Nach vorkonfuzianischer und taoistischer Auffassung gibt es kein Dasein, das für sich allein und isoliert vom Anderen besteht. Für das Wunschbaby-Team gibt es keine isoliert stehende westliche Medizin, die ohne die dynamische wechselseitige Beziehung zu alternativen Heilmethoden auf Dauer erfolgreich bestehen kann.
Am Wunschbaby-Zentrum wird mit großem Erfolg von Fr. Dr. Fischlmaier eine Kombination aus westlicher, symptom-orientierter State of the Art-Therapie und ganzheitlicher, das subjektive Befinden der Frau miteinbeziehender traditioneller chinesischer Medizin angeboten.