Hodenhochstand und Kinderwunsch
Beim Kinderwunsch wird oft vor allem über die Fruchtbarkeit der Frau gesprochen – dabei spielt auch die männliche Fruchtbarkeit eine entscheidende Rolle.

Ein Thema, das dabei immer wieder auftaucht, ist der Hodenhochstand. Viele Männer hatten als Kind damit zu tun – doch was bedeutet das für später? Hat ein früher Hodenhochstand Einfluss auf die Fruchtbarkeit und die Chancen, Vater zu werden
Was ist ein Hodenhochstand?
Normalerweise wandern die Hoden im Laufe der Schwangerschaft aus dem Bauchraum in den Hodensack. Beim Hodenhochstand (medizinisch: Maldescensus testis) geschieht das nicht vollständig – der Hoden bleibt in der Leiste, im Bauch oder ist nur zeitweise im Hodensack tastbar (Pendelhoden).
Der Hodenhochstand gehört zu den häufigsten urologischen Erkrankungen bei neugeborenen Jungen – etwa 3–5 % der Jungen sind betroffen. Bei Frühgeborenen liegt die Rate sogar deutlich höher
Warum ist ein Hodenhochstand problematisch?
Die Hoden brauchen eine etwas niedrigere Temperatur als der Körperkern – deswegen liegen sie im Hodensack. Bleiben sie jedoch im Bauch oder der Leiste, sind sie dauerhaft zu warm. Diese Überwärmung kann die Entwicklung der Spermienproduktion stören – besonders dann, wenn der Hodenhochstand zu spät erkannt oder nicht behandelt wird.
Darum ist es so wichtig, den Hodenhochstand spätestens bis zum Ende des ersten Lebensjahres operativ oder hormonell zu korrigieren. Danach steigt das Risiko für Unfruchtbarkeit und Hodenkrebs
Hodenhochstand und Fruchtbarkeit
- Wurde der Hodenhochstand frühzeitig korrigiert, sind die Aussichten oft gut – die meisten Männer entwickeln eine normale Spermienproduktion.
- Bei beidseitigem Hodenhochstand, der nicht oder zu spät behandelt wurde, kann es häufiger zu eingeschränkter Fruchtbarkeit oder gar Unfruchtbarkeit kommen.
- Auch ein einseitiger Hodenhochstand kann das Risiko für schlechtere Spermienqualität leicht erhöhen – die Zeugungsfähigkeit bleibt aber oft erhalten.
Ein Spermiogramm (Untersuchung der Samenqualität) kann hier Klarheit schaffen.
Kinderwunsch trotz früherem Hodenhochstand: Was tun?
Wenn du früher einen Hodenhochstand hattest und dir heute ein Kind wünschst, ist das kein Grund zur Panik. Viele Männer mit dieser Vorgeschichte werden auf natürlichem Weg Vater. Trotzdem kann es sinnvoll sein, die eigene Fruchtbarkeit einmal abklären zu lassen – vor allem, wenn es länger nicht klappt.
Dabei helfen:
- Urologische Untersuchung
- Spermiogramm
- Hormonstatus
- Ultraschall der Hoden
Wenn Einschränkungen vorliegen, gibt es inzwischen viele Möglichkeiten – von Hormontherapien über Insemination bis hin zur IVF oder ICSI. Auch das Einfrieren von Spermien (Kryokonservierung) kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Ein früher Hodenhochstand kann Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben – muss aber nicht. Entscheidend ist vor allem, wann und wie er behandelt wurde. Wer sich frühzeitig ärztlich beraten lässt, hat viele Optionen, den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen.
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