
Erste Schwangerschaft nach Präimplantationsdiagnostik
Nachdem im Juli dieses Jahres von der ersten erfolgreichen Polkörperdiagnostik im Wiener Wunschbaby-Zentrum berichtet wurde, wird nun die erste Schwangerschaft nach Polkörperdiagnostik bekanntgegeben. Ein doppelter Erfolg, denn es handelt sich um Zwillinge.
Die 34-jährige werdende Mutter ist in der achten Schwangerschaftswoche. Seit vier Jahren versuchte sie vergeblich, mit ihrem Mann auf natürlichem Wege zu Nachwuchs zu kommen. Ein IVF-Versuch und die Implantation einer befruchteten kryokonservierten Eizelle scheiterten. Die neue Polkörper-Diagnostik, von Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger am Wiener Wunschbaby-Zentrum kürzlich etabliert, gab dem Paar neue Hoffnung. Bei der Diagnose wurden fünf Eizellen untersucht, nur zwei davon waren genetisch einwandfrei und konnten im Rahmen der IVF-Behandlung befruchtet und eingesetzt werden. Beide Prä-Embryonen wurden eingesetzt und entwickelten sich prächtig. Die werdende Mutter ist überglücklich: "Ich hatte von Anfang an großes Vertrauen in das Wunschbaby-Team, die zusätzliche Möglichkeit der Genuntersuchung machte uns zuversichtlich."
Wie bereits mitgeteilt, ist die Polkörperdiagnostik gesetzlich uneingeschränkt erlaubt, da die Polkörper als solche nicht der Befruchtung dienen und daher nicht den bestehenden Einschränkungen des Fortpflanzungsmedizingesetzes unterliegen. Einige wenige Zentren weltweit befassen sich mit dieser Diagnosemethode, in Österreich ist das Wunschbaby-Zentrum bis dato das einzige Institut. Möglich wurde das durch die Synergie des gendiagnostischen Know-hows von Prof. Hengstschläger und der Laser-Entwicklung von Prof. Feichtinger, mit dessen Hilfe der Polkörper für die Diagnose von der Eizelle abgesaugt wird.